Asienkaufleute zu Gast in Hamburg

Zum Ende meines ersten Lehrjahres fuhr meine Schulklasse nach Hamburg, um das Generalkonsulat der Volksrepublik China zu besuchen. Die Reise diente der Vorbereitung für das Programm „Asienkaufmann/-frau“ – einer Zusatzqualifikation, die ich in Kürze beginnen werde. Als deutschlandweit erstes Generalkonsulat seiner Art wurde das Konsulatsgebäude in Hamburg vom Gründer der Shanghaier Tongji-Universität in Auftrag gegeben und bezeugt damit eine lange Tradition des gegenseitigen Austauschs zwischen Deutschland und China. Empfangen wurden wir von mehreren Angestellten.


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Zwischen Porzellanvasen, chinesischer Kalligraphie, kleinen Jade-Figurinen und Sesseln, auf denen mitunter bereits Olaf Scholz saß, präsentierten uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konsulats kurze Videos, die sowohl die Landschaft Chinas als auch Oldenburgs Partnerstädte Qingdao und Xi’an bewarben. Daraufhin erfolgte eine Einladung zu einem kleinen Brunch, der vom hauseigenen und laut Konsulat bestem chinesischen Koch im norddeutschen Raum zubereitet wurde. Bei typisch chinesischem Milchtee (Nai Cha) und einer Vielzahl von Snacks erfuhren wir so einiges über die Funktionen des Generalkonsulats aber auch über die persönlichen Interessen der Angestellten:

1. Wer in Deutschland in einem Generalkonsulat arbeitet, hat oftmals Germanistik studiert. 2. Die Arbeit in einem Generalkonsulat verläuft in einem Rotationsprinzip; das heißt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für vier Jahre in Deutschland bleiben, um anschließend wieder für vier Jahre nach China zurückzukehren. 3. Chinesisches Essen schmeckt in Deutschland fürchterlich, Schweinshaxe dafür umso besser.

Der Höhepunkt des Tages war der Besuch des Konsuls, der sich ein paar Minuten eingeräumt hatte, um meine Klasse offiziell willkommen zu heißen. Anscheinend hatte unsere Klassenlehrerin dabei im Vorfeld unsere Sprachkenntnisse ein wenig zu sehr angepriesen. Denn als der Konsul Satz um Satz die Vorzüge einer deutsch-chinesischen Freundschaft auf Mandarin erklärte, stieg sichtlich die Verwirrung in den Gesichtern meiner Mitschüler und Mitschülerinnen. An einem kleinen Zungenbrecher konnten wir dann doch noch einmal unsere Sprachkenntnisse austesten und wer dabei Erfolg hatte, erhielt einen kleinen Glücksbringer in Form eines Tigers. Ihr könnt es ja einmal selbst versuchen: „sì shì sì, shí shì shí, shísì shì shísì, sìshí shì sìshí“ („Vier ist vier, zehn ist zehn, vierzehn ist vierzehn, vierzig ist vierzig“).

Nach vielen neuen Impressionen endete der Tag schließlich mit dem Besuch eines Dim Sum-Restaurants. „Dim Sum“ ist Kantonesisch und bedeutet „Herz berühren“ und diese kleinen Speisen aus Hongkong und Guangdong waren – ihrem Namen gerecht werdend – ein wirklich schöner Abschluss unserer Reise.

Alles in allem bin ich gespannt darauf, was wir als „Asienkaufleute“ in den nächsten Jahren über die Sprache, Kultur und Wirtschaft Chinas lernen werden. Als sogenannter Exportweltmeister ist China für Deutschland, das wissen mittlerweile viele, einer der wichtigsten Partner im internationalen Handel. Dementsprechend ist die in Kooperation mit der IHK angebotene Zusatzqualifikation eine attraktive Ergänzung zu meiner international ausgerichteten Ausbildung. Ich werde euch zukünftig mit Sicherheit darüber auf dem Laufenden halten!



Das ist der Autor!

Ich bin Victoria und 28 Jahre alt. Seit dem 01.08.2022 bin ich bei der Floragard Vertriebs-GmbH und mache die Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement, Fachrichtung Außenhandel. In meiner Freizeit plane ich ehrenamtlich Kunstausstellungen in Oldenburg.




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