Lea's Auslandspraktikum auf Malta mit Erasmus+

Lea's Auslandspraktikum auf Malta mit Erasmus+

Dank dem EU-Bildungsprogramm Erasmus+, meinem Arbeitgeber der Floragard Vetriebs-GmbH und meiner Berufsschule der BBS Wechloy, konnte ich vier Wochen meiner Ausbildung im europäischen Ausland verbringen und entschied mich für ein Auslandspraktikum auf Malta: ein Inselstaat im Herzen des Mittelmeeres.

Meine Vorbereitungen

Nachdem ich mich zunächst auf der Homepage der BBS Wechloy selbst gut informiert habe, war mir klar: ich möchte ein Auslandspraktikum auf Malta machen. Zuerst habe ich mit meinem Betrieb abgeklärt, ob und wie lange ich ins Ausland gehen darf. Danach habe ich Frau Karstens, die Ansprechpartnerin für Malta an der BBS Wechloy, kontaktiert und es wurden schon erste Schritte eingeleitet.

Ich habe also ein Motivationsschreiben und einen Europass-Lebenslauf auf Englisch erstellt und an Frau Karstens geschickt. Die Schule hat auf Malta feste Partnerbetriebe für die Praktika und so konnten meine Unterlagen ganz einfach weitergeleitet werden. Nach wenigen Tagen hatte ich bereits die feste Zusage meines Praktikumsbetriebes auf Malta.

Ich habe mich für einen Reisezeitraum während der Herbstferien entschieden und so verbrachte ich vom 07.10. bis zum 04.11.2023 meinen Alltag auf Malta.

Meine Anreise

Nach den ganzen Vorbereitungen war es Anfang Oktober also so weit. Am Samstag, den 07.10. war der Tag meiner Anreise gekommen und ich fuhr früh morgens mit dem Auto zum Flughafen Bremen und flog von dort aus nach München. In München hatte ich circa eine Stunde Umstiegszeit bevor es weiter nach Malta ging. An der Stelle möchte ich einmal meinem Ausbildungsbetrieb Floragard, besonders meinem Ausbilder Malte Sielmann und meinem Geschäftsführer Ulrich von Glahn danken, die netterweise die Kosten für meine Flüge übernommen haben, was absolut nicht selbstverständlich ist und eine sehr große Unterstützung war!

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Nach knappen 3 Stunden bin ich gegen 14:30 Uhr schon auf Malta gelandet und holte direkt mein Gepäck ab. Als ich ankam erwarteten mich schon eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme 28 Grad Celsius. Eine sehr angenehme Abwechslung zum kühlen und nassen deutschen Herbst, den ich gerade verlassen hatte. Um zu meiner Unterkunft zu gelangen, wollte ich nicht mit den Koffern den Bus nehmen, von dem ich schon wusste, dass er nicht so zuverlässig ist, also nahm ich mir ein Bolt Taxi und fuhr circa 10 Minuten. Dort wurde ich bereits von meiner Vermieterin in Empfang genommen und durch das Apartment geführt.

Meine Unterkunft

Auf Malta gibt es eine Vielzahl von Unterkunftsmöglichkeiten in allen möglichen Preisspannen. Ich habe mich vorab für ein AirBnB entschieden, da ich mir für die vier Wochen Aufenthalt keine WG vorstellen konnte. Hier lebte ich mit meiner Vermieterin und teilte mir zwar die Küche und das Wohnzimmer, hatte aber mein eigenes Badezimmer, einen eigenen Balkon und ein Schlafzimmer mit einem eigenen Kühlschrank. So konnte ich mich zwar jederzeit zurückziehen aber auch das gemeinschaftliche Leben auf Malta leben. Da wir beide viel unterwegs waren und ich sowieso viel Zeit bei der Arbeit verbracht habe, sind wir uns so auch nicht oft begegnet. Meine Wohnung war in Hal Għaxaq, was östlich vom Flughafen in Luqa liegt und circa 10 Minuten mit dem Auto von meinem Praktikumsbetrieb entfernt war. Direkt vor meinem Haus war eine Bushaltestelle, was ziemlich praktisch war, denn auf Malta ist das Hauptfortbewegungsmittel der Bus, mit dem ich also viele meiner Wege auf mich genommen habe.

Mein Praktikum

Mein vierwöchiges Praktikum absolvierte ich an einem College, an dem auf Englisch unterrichtet wird. Ich arbeitete während meines Praktikumsfür das curriculum and accreditation department, wo ich hauptsächlich verwaltende Aufgaben hatte.

An meinem ersten Tag fand ich mich um 07:45 Uhr am Empfang ein, um von der Personalerin begrüßt zu werden und zunächst eine Führung durch die Universität zu bekommen und dann am Ende in meiner Abteilung anzukommen.

Ich habe mir ein Büro mit zwei Kollegen geteilt. Meinen Arbeitsplatz hatte ich im Academia Office. Ich hatte Glück, denn in meinem Büro saß eine Chinesin, die kein maltesisch sprach also unter uns ausschließlich Englisch gesprochen wurde. In allen anderen Büros wurde sonst untereinander nur Maltesisch gesprochen.


Meine Arbeitszeit war täglich von 07:45 Uhr bis 17:00 Uhr. Meine Hauptaufgabe war eine Langzeitaufgabe, die sich auch tatsächlich über die vier Wochen erstreckte. Ich sollte die Module der einzelnen Studiengänge, die die Uni anbot in das interne System einfügen und formatieren. Das war eine relativ simple aber vor allem zeitaufwändige Aufgabe. Außerdem durfte ich bei ein paar Meetings mit den Student:innen Protokoll schreiben und für einen der Lecturer den Semesterplan erstellen. Hierbei ging es vor allem um ein ausführliche Excel-Tabelle, mit denen die Malteser gerne zu arbeiten scheinen.

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Meine Freizeit

Um trotz meiner langen Arbeitszeit noch so viel wie möglich von der Insel zu sehen, habe ich mir bereits im Vorhinein zuhause Gedanken und Pläne gemacht, was ich unternehmen könnte. So habe ich z.B. über GetYourGuide die meisten meiner Touren gebucht. Aber auch Social Media und vor allem TikTok waren eine Hilfe um mich zu informieren und zu inspirieren, was man auf Malta alles sehen und machen könnte.

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Für mein erstes Wochenende habe ich mir noch nichts Festes vorgenommen und wollte erstmal die Umgebung erkunden. So ergab es sich, dass ich am Sonntagmorgen erst einmal einkaufen war und direkt danach den bekannten Fischmarkt in Marsaxlokk besucht habe, wo man viele bunte Fischerboote im Hafen anlegen sieht. Auch wenn ich keinen Fisch esse, war es einen Besuch wert um auch diese maltesische Tradition mitzuerleben. Am Nachmittag bin ich dann auch schon in Marsaskala schwimmen gegangen bin, denn auch noch im Herbst hat das Wasser hier noch angenehme Temperaturen von 24°C.

Mein nächster Ausflug ging am Wochenende in die blaue Lagune. Hierfür habe ich mir über GetYourGuide eine Bootstour gebucht, die den ganzen Tag einnahm. Wir sind um die kleine Nebeninsel Comino gefahren, um dann einige Stunden in der Blauen Lagune anzulegen. Das Wasser hier ist wirklich glasklar und einfach türkis. Die Einheimischen Malteser meinen zwar, die Blaue Lagune wäre „overrated“ aber ich finde es hat sich auf jeden Fall gelohnt und war ein schöner Tagesausflug. Ich denke die Bilder sprechen für sich:

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Am nächsten Wochenende lockte es uns in das Partyviertel Paceville. Einmal feiern gehen gehört natürlich auch dazu eine Kultur kennenzulernen. Hierfür haben wir uns eine Pub Crawl Tour gebucht, um eventuell noch Insider-Tipps zu bekommen und mehrere Bars und Clubs zu besuchen. Die Clubs auf Malta kosten keinen Eintritt und die Getränkepreise sind verglichen mit Deutschland auch relativ günstig, aber es war auch dementsprechend überall sehr voll.

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Am nächsten Tag wollten wir das Popeye Village besuchen. Im nördlichen Mellieha wurde 1979 das Film Set für das Musical „Popeye“ errichtet. Nach abschließen der Dreharbeiten und Veröffentlichung des Filmes, wurde das Popeye Village immer mehr zu einer Touristen Attraktion auf Malta. Heute ist es vor allem ein Paradies für Kinder und Familien, mit einer Minigolf Anlage, einem Wasserpark und natürlich ganz vielen Filmrequisiten und einem Kinosaal. Der Besuch war zwar sehr interessant, aber eher eine Attraktion für Kinder bzw. Familien oder Filminteressierte.

Am Sonntag habe ich mir dann eine Hop-on, Hop-off Bustour durch Malta gebucht, auch sowas gehört natürlich zu einem typischen Touristen Programm dazu. So kann man in kürzester Zeit die ganze Insel umfahren und interessante Fakten bekommen, ohne alles auf eigene Faust erkunden zu müssen.

An meinem bereits letzten Wochenende hat es uns auf die größere Nachbarinsel Gozo gezogen. Hier sind wir früh morgens schon mit der Fähre von Valletta nach Gozo gefahren, um möglichst viel Zeit vor Ort zu haben. Die Fähe fährt 45 Minuten und eine Hin- und Rückfahrt kostet 15 Euro. Auf Gozo haben wir uns auch eine Hop-on, Hop-off Bustour gebucht, um auch hier die ganze Insel zu sehen. Ausgestiegen sind wir z.B. in der Hauptstadt Viktoria und am Ramla Bay, eine schöne Bucht zum Schwimmen auf Gozo. Da Malta und auch Gozo ein sehr katholisch-geprägtes Land ist, findet man an fast jeder Ecke eine Kirche oder Kathedrale. Auf Gozo haben wir die bekannte Zitadelle besucht. Wir durften leider aufgrund des Dresscodes nicht in die Zitadelle reingehen, aber das Gelände hält noch einiges mehr zu erkunden bereit, sodass wir trotzdem genug gesehen haben.

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Außerhalb der Wochenenden hatte ich nach meinem späten Feierabend meist nicht mehr so viel Zeit für große Ausflüge, allerdings verschlug es mich oft in die maltesischen Städte, wie z.B. Sliema oder die Hauptstadt Valletta. Hier gibt es auch einiges zusehen von Kultur, über Kulinarik bis zu Shopping-Möglichkeiten.

Meine Tipps

Es ist nicht schwer auch im Ausland schnell Freunde und vor allem Gleichgesinnte zu finden. Hilfreich dafür fand ich vor allem die App „Bumble BFF“, die wie eine Dating App aber eben für Freunde funktioniert. Außerdem gibt es auf Malta das „english café Malta“, welches täglich Meetings für junge Leute aus allen möglichen Nationen veranstaltet. Jeden Tag organisieren sie andere Themen und Spiele und das an unterschiedlichen Orten auf der Insel, es ist nämlich nicht wirklich ein Café. Solche Treffen bieten sich natürlich super an, um direkt neue Leute kennenzulernen, die evtl. aus den gleichen Gründen im Ausland sind. Für mehr Informationen dazu einfach mal googlen.

Ich hatte das Glück über die App „Bumble BFF“ direkt ein deutsches Mädchen in meinem Alter kennenzulernen, mit der ich mich von Anfang an sehr gut verstanden habe und mit der ich dann viele meiner Unternehmungen gemeinsam gemacht habe. Es war immer schön die Momente und Gefühle mit jemandem teilen zu können, der das gleiche erlebt und man nicht alles alleine unternehmen musste. Mittlerweile sind wir richtig gute Freunde geworden und noch immer fast täglich in Kontakt und haben uns auch bereits in Deutschland schon getroffen.

Um zu den meisten Unternehmungen zu kommen, bin ich meistens mit einem Uber oder Bolt Taxi gefahren, die sind nämlich deutlich günstiger als normale Taxis und flexibler und schneller als die Busse auf Malta. Die Busse auf Malta sind tatsächlich oft sehr unzuverlässig, überfüllt oder unpünktlich. Und um weite Fahrten auf sich zu nehmen, muss man oft 3- bis 4-mal umsteigen, da ist ein Bolt oder Uber deutlich angenehmer und schneller gewesen.

Außerdem kann ich es immer empfehlen auf die Empfehlungen der Maltesischen Kolleginnen und Kollegen zu hören, was Freizeitaktivitäten angeht: sie kennen ihre Insel nun mal auch am besten und haben einige Insider-Tipps.

Ansonsten lasst es einfach auf euch zu kommen und seid offen für alles, was kommt. Die paar Wochen gehen echt im Handumdrehen um und man erlebt so viel Neues, wofür man gar nicht immer die Zeit hat, alles zu verarbeiten. Versucht im Moment zu leben und saugt so viel auf, wie es geht. Aber vor allem: genießt diese Zeit!

Mein Fazit

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich wirklich froh darüber bin, dass ich die Möglichkeit ein Auslandspraktikum während der Ausbildung zu machen, wahrgenommen habe und aus meiner Komfortzone herausgekommen bin! Ich bin sehr stolz auf mich und erfüllt von den Erfahrungen und Erinnerungen. Ich kann echt nur an jeden appellieren: probiert was Neues aus und nehmt diese Möglichkeit mit, wenn man es euch schon anbietet!

Meine vier Wochen fühlen sich im Nachhinein an, wie ein Traum. Auch ich hatte am Anfang Heimweh und es fiel mir nicht von Beginn an leicht, meine Zeit zu genießen und alles so einfach auf mich zu kommen zu lassen. Aber gerade auch solche Erfahrungen gehören dazu und machen mich im Nachhinein noch stolzer, dass ich diese Reise auf mich genommen habe. Ich habe auch super viel über mich selbst gelernt und bin über mich hinausgewachsen, egal in welcher Phase meines Praktikums ich mich befunden habe.

Vor allem möchte ich mich aber bei Ulrich und Floragard als Ausbildungsbetrieb bedanken, die mich ohne zu zögern für die vier Wochen freigestellt und unterstützt haben und dazu auch noch die Kosten für meine Flüge übernommen haben. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an Malte und Andrea und Elgin, die ständig für mich erreichbar waren und mich bei allem unterstützt haben. Diese Unterstützung habe ich wirklich zu jederzeit gespürt und mich von keiner Seite alleingelassen gefühlt. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen und dafür möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken!

Ich habe in der Zeit meines Auslandspraktikums Erinnerungen und Erfahrungen gesammelt, die mich noch ganz lange begleiten werden. Ich würde immer wieder ein Auslandspraktikum über Erasmus+ machen und kann es auch nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat, sie wahrzunehmen. Erfüllt von Dankbarkeit schaue ich auf diese Zeit in meinem Leben nun zurück und sage:

Grazzi Hafna, Malta!



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