Stefanies Praktikumsbericht Erasmus+

Habt Ihr schon mal vom Erasmus+ Programm für Auszubildende gehört? Unsere Auszubildende im Groß- und Außenhandel Stefanie hat es im Rahmen ihrer Ausbildung nach Los Barrios verschlagen!

Stefanies Praktikumsbericht Erasmus+ Es ist 9 Uhr morgens in Los Barrios (Andalusien, Südspanien), heute ist der erste Arbeitstag meines Auslandspraktikums mit Erasmus+. Überall hört man Spanier laut reden, Autos hupen und mir ist jetzt schon sehr warm. Ich gehe in die Firma hinein, zum Verkaufstresen und stelle mich vor: “Hola, soy Stefanie y hoy empiezan mis prácticas aquí.”

Seitdem habe ich vieles erlebt in einer Firma, die vielmehr ein Verband aus drei Firmen ist. Ich arbeite hauptsächlich für die Firma Unovet S. L., die medizinisches Zubehör für Veterinär-mediziner aber auch Privatpersonen vertreibt. Insgesamt sind in dem Verbund etwa 30 Mitarbeiter beschäftigt; im Vertrieb, Import, Lager, Außendienst, in der Buchhaltung, Administration/Marketing und in dem kleinen Verkaufsladen.

Zu Beginn werde ich mit der Vorbereitung eines Messebesuches in Deutschland betraut, einer der wichtigsten Messen der Branche. Es gilt Hotel- und Flugbuchungen zu verwalten, passende Bahnfahrten zu suchen, Eintrittskarten zu reservieren, interessante Aussteller ausfindig zu machen und Termine zu vereinbaren. Außerdem besuche ich ein Seminar über ein neues Kundenverwaltungsprogramm, erstatte dem Geschäftsführer anschließend Bericht und vereinbare einen Demonstrationstermin des Programmes. Eine nächste Herausforderung ist es, eine Zufriedenheitsumfrage für die Kunden zu erstellen. Hierbei arbeite ich eng mit der extern beauftragten Marketing-Firma zusammen, um ein passendes Design und Medium für die von mir überlegten Fragen zu finden. Nebenbei werde ich mit dem hiesigen Warenwirtschaftssystem vertraut gemacht, lege neue Kunden an, kalkuliere und ändere Preise und Konditionen, gebe neue Bestellungen ein und erstelle Lieferscheine für die Mitarbeiter im Lager. Meine Sprachkenntnisse konnte ich am besten einbringen, indem ich Produktbeschreibungen auf Deutsch und Englisch übersetze. Vorher durfte ich allerdings im Lager aushelfen, damit ich mich mit den Produkten vertraut machen kann.

In der Firma fühle ich mich trotz ungewohnter Arbeitsatmosphäre sofort wohl. Meine Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit, zeigen und erklären mir alles und möchten auch viel über die deutsche Kultur wissen. Sie haben mir stets geholfen mein Spanisch zu verbessern und hatten vor allem die Geduld, am Anfang langsam und deutlich zu reden (“wenn du unseren Akzent verstehst, verstehst du jeden spanischsprachigen Menschen”). Auch der Geschäftsführer bittet mich einige Male zum Gespräch, um mit mir über diverse Themen zu diskutieren, damit mein Spanisch in möglichst vielen Bereichen geschult wird.
Die ersten zwei Wochen vergehen sehr schnell, zudem bei den Arbeitszeiten (9:00-14:00 Uhr u. 16:00-19:00 Uhr) der Tag rasant dahinschwindet. Aber ich lasse mich schnell von der spanischen Mentalität mitreißen und gewöhne mich gerne an zwei Stunden Siesta mittags, um der heißen Sonne und dem Arbeitsstress für einen Moment zu entfliehen. Im Juli beginnt die Sommerarbeitszeit: wir fangen früher an, sind dafür ohne Pause auch schon nachmittags fertig. Jetzt erst beginnt das spanische Leben so richtig.
Ich hatte sehr großes Glück, viele nette Menschen kennenlernen zu dürfen, die mich ohne zu zögern in ihr Leben integriert haben und mir während meines kurzen Aufenthaltes so viel wie möglich ihres Landes zeigen und mitgeben wollten. So haben wir zusammen gekocht, Tapas gegessen, sind an Strände der Region gefahren, haben u. a. Gibraltar und Sevilla besucht und die vielen schönen Ecken von Los Barrios genossen.

Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Ich habe viel über eine andere Kultur, Sprache, Arbeitsweise und mich selbst gelernt. Vielen Dank in diesem Sinne an Herrn Hubbermann, der mir diese Erfahrung genehmigt und ermöglicht hat. Vielen Dank auch an Frau von Scheve und Malte Sielmann, die mir unterstützend zur Seite standen. Nicht zuletzt auch vielen Dank an Juan Galindo oder auf Spanisch: Muchas gracias a Juan Galindo, que sin tu ayuda no hubiera tenido esa experienca perfecta. Aprecio mucho que me apoyaste tanto

Stefanie Schmitz



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